bei Yannick Blättler
Deine Firma beschäftigt sich sehr mit der Generation Z als künftige Arbeitnehmer/innen und Kund/innen. Wer ist diese Generation Z? Wie grenzt sich diese Generation ein?
Wenn Statistiker von der Generation Z sprechen, meinen sie meistens jene Personen zwischen den Jahrgängen 1995–2010. Allerdings gibt es auch hier, wie in jeder Generation, innerhalb der Altersspanne Unterschiede. Die Generation Z ist diverser als Generationen vor ihr. Dies resultiert durch eine quasi-globale Inspiration auf den sozialen Medien. Gerade in den jungen Jahren befinden sich viele junge Personen in ihrer Identitätsfindungsphase. Auch die Frage nach dem Sinn beschäftigt diese Generation mehr als andere zuvor. Zudem ist es eine Generation, welche ein neues Selbstverständnis von der digitalen Kommunikation hat. Das bedeutet, dass die Generation zum Beispiel sehr videofokussiert ist, alles muss sehr schnell gehen und trotzdem wünschen sie sich eine hohe Flexibilität. Ich fasse es immer zusammen mit den drei Worten: Schnell – Flexibel – Klar.
Wo setzt ihr als Firma an? Wie unterstützt ihr?
Zuerst einmal geht es uns darum, ein Verständnis für diese Generation Z zu schaffen. Die Zielgruppe kann dabei je nach Firma sehr stark variieren. Deshalb machen wir oft auch zuerst eine Marktforschung und zeigen die jeweiligen Zielgruppen auf, bei welchen die Generation Z ein Teil davon ist. Daraus leiten wir eine Strategie ab, wie die Firma diese Generation am besten erreicht mit ihrem Produkt, ihrer Dienstleistung oder um sie als Arbeitnehmer/innen zu gewinnen. Dabei legen wir den Fokus immer auf eine Multichannel-Strategie und empfehlen jene Kanäle, auf welchen die Generation Z aktiv ist – Snapchat, Tiktok, Instagram, usw.
Fachkräftemangel und viele freie Lehrstellen sind auch bei der öffentlichen Hand ein grosses Thema. Hast du einen Geheimtipp, wie Verwaltungen die Generation Z erreichen können?
- Überlegt euch, wie eure Stelleninserate verpackt sind. Ein textlastiges Stelleninserat, welches die Anforderungen an die Bewerbenden hervorhebt, ist nicht halb so spannend, wie ein Stelleninserat per Video, bei welchem es vor allem um die Vorteile für den/die Berwerbende/n geht.
- Zeigt auf, weshalb sich eine Lehre im jeweiligen Betrieb lohnt. Was lernt man konkret bei einer Lehre auf der jeweiligen Verwaltung? Was gibt es für Weiterbildungs- und Karrieremöglichkeiten?
- Die Website, auf welcher sich die Bewerbenden melden, sollte möglichst viele Einblicke in den Alltag geben. Dabei muss es kein gestelltes Präsentieren sein, sondern es soll dem/der Bewerbenden einen guten Einblick geben, was ihn/sie bei der Stelle erwartet.
Wird einer Generation nicht etwas viel Aufmerksamkeit geschenkt, wenn Geschäftsprozesse extra angepasst werden? Ist das für eine Gesellschaft mit mehreren Generationen überhaupt noch gesund?
Ich denke es ist wichtig, dass jede Generation innerhalb einer Firma entsprechend Aufmerksamkeit bekommt. Aus meiner Sicht spricht der Fachkräftemangel auch den älteren Generationen in die Karten. Diese können sich durch ihr Know-how profilieren. Die «Jungen» sind keine speziellen Menschen, aber es ist speziell, sie zu erreichen. Da gilt es neue Wege zu gehen, kreativ zu sein und ein bisschen weg vom gewohnten Muster zu denken.